Martini Verschluss



Friedrich Ritter von Martini wurde am 22 März 1833 im damaligen
Südungarischen Herkulesbad geboren.

Er begann 1850 ein technisches Studium in Wien, welches er in
Karlsruhe beendete .

Nach der freiwilligen Teilnahme am italienischen Feldzug ging er
in die Schweiz, dort fand er einen beruflichen und privaten
Neuanfang.

Er entwickelte mit Tanner recht erfolgreich Papierfalzmaschinen,
später dann Muttern-und Schraubenpressen welche einen
beachtlichen wirtschaftlichen Erfolg brachten.

Der an technischen Entwicklungen sehr interessierte Martini bekam
1867 die grade in der Schweiz eingeführten Peabody Gewehre zu
sehen und begann umgehend den Peabody Verschluss zu verbessern.
Beim Peabody Verschluss waren vier Handgriffe bis zur
Schussabgabe nötig, Martini veränderte ihn soweit das nur
ein Handgriff nötig war.

1866 erhielt Martini auf den so geänderten Verschluss Patente
in Frankreich, Preussen und England.

England war 1871 das erste Land welches den Martini Verschluss
als reguläres Modell "Martini Henry Mark I" in die Armee einführte,
1891 wurde es dann ausgemustert und von den aufkommenden
Zylinderverschlüssen ersetzt.

In der Schweiz konnte Martini kein Patent für sein Verschlusssystem
beantragen, so bauten bald einige Büchsenmacher Sportgewehre
mit Martini Verschluss, sogenannte Martinistutzer.
1875 verwendeten britische Schützen das Martinisystem bei den
Wettkämpfen in Wimbledon.
Martinis Gewehrfabrik in Frauenfeld baute bis ca. 1890 nur 3000-4000
Gewehre, ein wirklicher wirtschaftlicher Erfolg blieb aus, so wurden
die Maschinen nach dem einstellen der Produktion von Hämmerli &
Hausch übernommen.
Hämmerli & Hausch baute weiter Sportgewehre mit Martinisystem,
später auch sehr erfolgreich Freie Pistolen mit Fallblock nach
Martinisystem.

 

©  2024  Michael Hammer

 

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